Eine Niederlage und ein Spektakel

Während die erste Mannschaft des SV Reinhartshausen am vergangenen Wochenende bei der 4:1 Niederlage in Königsbrunn noch wenig Optimismus verbreiten konnte, war der Jubel nach dem ganz wichtigen 3:1 Erfolg im Nachholspiel gegen den SV Untermeitingen riesig.


Erste Mannschaft

Beim FC Königsbrunn 2 war für den SVR am vergangenen Wochenende nichts zu holen. In einem durchschnittlichen Spiel gelang den Reinhartshausern nicht viel.

Zu pomadig, häufig einen Schritt zu spät, leichtsinnig und offensiv ziemlich ideenlos kam lediglich nach dem zwischenzeitlichen 1:2 Anschlusstreffer nach einem verwandelten Handelfmeter durch Max Dempf kurzzeitig Hoffnung auf. Doch das Team präsentierte sich insgesamt zu verunsichert um die für eine Aufholjagd nötige Stabilität zu gewinnen. So kamen die Gastgeber zu zwei weiteren Treffern und sicherten sich trotz ebenfalls absolut durchwachsener Vorstellung locker drei Punkte.


Im Nachholspiel am Donnerstagabend gegen den SV Untermeitingen zeigten sich die Blau-Gelben dann jedoch deutlich verbessert. Mit veränderter taktischer Ausrichtung und der ein oder anderen Anpassung bei der Aufstellung hatten die Reinhartshauser zu Beginn deutlich mehr vom Spiel: in regelmäßigen Abständen tauchten sie brandgefährlich vor dem Tor des Gegners auf, ohne jedoch eine der richtig guten Chancen auch zu nutzen. Das rächte sich gegen die immer stark dagegenhaltenden Untermeitinger, die in einer absolut intensiven und engen ersten Halbzeit nicht nur das 0:1 erzielten, sondern nach zwei Aluminiumtreffern auch noch höher hätten führen können.


Obwohl dem SVR der Wille in keiner Phase abzusprechen war, so war die Verunsicherung nach den zuletzt häufigen Negativerlebnissen deutlich anzumerken. Das Team wollte unbedingt, doch es sah ganz lange nach einer sehr schmerzlichen Niederlage aus. Und hätte Patrick Ullrich bei zwei Alleingängen nicht sein ganzes Können präsentiert, die Gäste wären möglicherweise uneinholbar davongezogen. So aber war alles angerichtet, für ein absolut spektakuläres Gänsehautfinale: binnen der rund sechs Minuten Nachspielzeit drehten die Reinhartshauser das Spiel mit drei sensationellen direkt verwandelten Freistößen! Zunächst legte sich André Stahl den Ball in der 90 Spielminute zurecht und verwandelte überragend aus 18 Metern ehe es zum vermeintlichen Höhepunkt kam: Roland Pokern schweißte einen Freistoß beinahe von der Grundlinie mit vollem Karacho ins Tor und sorgte nach 93 Minuten für gigantischen Jubel! Doch damit nicht genug: nach einem weiteren Foul am bärenstarken André Stahl überlistete der Spielertrainer erneut den Torhüter des Gegners mit einem perfekt platzierten Schlenzer zum 3:1 Endstand. Die Freude kannte beim Abpfiff keine Grenzen und die Feierlichkeiten zur Walpurgisnacht nahmen ihren feucht fröhlichen Anfang.


Wenngleich sicherlich glücklich, so gewann der SVR dennoch nicht unverdient: jeder einzelne zeigte großen Willen, versuchte auch im Angesicht der drohenden Niederlage mit geduldigem und diszipliniertem Kombinationsspiel die Lücke im Abwehrverbund der Untermeitinger zu finden. Und diese Lücken waren tatsächlich sehr selten: diszipliniert und mit hohem Einsatz lieferten die Gäste einen großartigen Fight, bei dem beide Teams vor allem in einer hitzigen zweiten Halbzeit ab und zu auch die Grenzen des Erlaubten überschritten. Wenngleich die Verunsicherung beiden Teams im Laufe der Begegnung häufig im Weg stand, so konnte man als Zuschauer dennoch kaum glauben, hier zwei mögliche Absteiger zu sehen.


Reserve


Am vergangenen Wochenende durfte auch die Reserve des SVR in Hurlach ran. Trotz aufopferungsvollem Kampf stand gegen dieses Mal schwache Oberbayern am Ende eine 2:0 Niederlage. 


Nach einer Verletzung von Daniel Pfänder steht das Team seit vergangener Woche sogar ohne Torhüter da. Trotzdem hielt die Elf lange ein 0:0 und zeigte im Mittelfeld ansehnliche Bemühungen, am Spiel teilzunehmen. Doch das Hauptproblem der vergangenen Wochen bleibt: die zahlreichen Ausfälle in der Offensive sind für das Team nicht zu kompensieren. Über 90 Minuten konnte keine einzige echte Torchance herausgespielt werden. Und dann kann man eben auch kein Spiel gewinnen. Es ist vor diesem Hintergrund umso beeindruckender, dass alle eingesetzten Spieler mit hohem Einsatz und hoher Disziplin die Farben ihres Vereins hochhalten. Es ist eine unglaublich schwierige Saison für die Reserve des SVR und dass man auch in dieser Phase den Platz mit erhobenem Haupt verlässt, ist aller Ehren wert. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Biber (Montag, 27 Juli 2015 16:56)

    Gerne trage ich mich heute mal hier ein um auch ein Lob für Bissle Martin auszusprechen,
    der immer die Spiele haarscharf analysiert und tolle Berichte schreibt! Danke dafür .
    Würde mich freuen wenn gerade nach Spielen bzw. in den folgenden Tagen danach , doch viel mehr sich mit Ihren Kommentaren beteiligen würden. Also Martin mach weiter so, bis bald !!

  • #2

    Biber (Montag, 27 Juli 2015 17:04)

    HIIIIIIILFFFEEEE !!
    Unsere Sportplätze sind kurz davor sich komplett vom Spielbetrieb zu verabschieden !
    Ich verstehe nicht wie unsere Vorstandschaft u, Platzwart beschließen konnten, nicht zu beregnen!! Auswärtige und auch Eigene Leute lachen uns schon aus !! Wenns am Geld liegt, dann würde ich vorschlagen den teuren selbstfahrenden Rasensprenger zu verkaufen.
    Es gibt bestimmt Vereine die händeringend so was suchen , weil sie nicht so einen Sportplatz für den Spielbetrieb wollen wie wir !! Also , schnelle Entscheidung liebe Vorstandschaft !!